Low-Code und Co. 13.01.2022, 12:59 Uhr

Von Low-Code zum Citizen-assisted Development

Experten von WEBCON nennen aktuelle Trends für die Prozessautomatisierung.
(Quelle: webcon.com)
Die Prozessautomatisierung ein zentraler Aspekt der digitalen Transformation. Dabei zeichnen sich für die Experten von WEBCON unter anderem diese Trends ab:

Der Siegeszug von Low-Code/No-Code-Tools

Low-Code- oder No-Code-Entwicklungsumgebungen sollen es sogenannten Citizen Developern möglich machen, kleine Automatisierungen des Arbeitsalltags selbst zu programmieren. Derartige Tools sind bei vielen Anwendern beliebt, denn sie bieten Unternehmen Vorteile wie Skalierbarkeit, Sicherheit oder eine einfache Anwendungsbereitstellung. Angesichts des hohen Bedarfs nach neuen Anwendungen in Unternehmen und des gleichzeitig anhaltenden IT-Fachkräftemangels wird die Nutzung solcher Tools auch 2022 stark ansteigen.

Citizen-assisted Development

Unternehmen erwarten seit mehr als zehn Jahren, dass Citizen Developer, oft auch als Power User bezeichnet, anstelle von IT-Fachleuten einspringen – das geschieht allerdings nur mit begrenztem Erfolg. Denn Power User fokussieren sich bei der Anwendungsentwicklung darauf, ihre eigenen Problemstellungen zu lösen. So entstehen Applikationen, die sich nicht auf das gesamte Unternehmen skalieren lassen und nicht auf längerfristiges Wachstum ausgelegt sind. Citizen-Development-Projekte werden damit passé: An ihre Stelle tritt das Citizen-assisted Development.
Die Akzeptanz von Low-Code/No-Code-Tools durch Fachleute und der Rückgang von Citizen-Development-Projekten sind zusammenhängend zu betrachten. Das Ergebnis wird der Ansatz des Citizen-assisted Development sein: eine Methode, bei der Citizen Developer und professionelle Entwickler die gleichen Tools verwenden, um Hand in Hand mittels Rapid Prototyping an der Digitalisierung von Geschäftsprozessen zu arbeiten. "Damit können Unternehmen Anwendungen entwickeln, die genau auf die eigenen Needs zugeschnitten sind – und das deutlich schneller und zielführender als in Citizen-Development-Projekten", so Philipp Erdkönig, Partner Account Manager bei WEBCON.

Content Management als Teil der Prozessautomatisierung

Auch den Bereich Content Management werden viele Unternehmen umdenken, denn Content sollte als Teil einer größeren Prozessmanagement- und Automatisierungsinitiative eingesetzt werden. Neben der Berechtigungsverwaltung und Versionierung von Dokumenten sollten diese auch im Kontext von Geschäftsprozessen verfügbar gemacht, respektive erstellt und im Laufe eines Prozesses entsprechend bearbeitet werden – denn Dokumente und andere Arten von Content wie Tabellen, technische Zeichnungen, und so weiter sind wichtiger Bestandteil fast aller Abläufe in einem Unternehmen.

Das Wasserfallmodell bleibt

Beim Wasserfallmodell soll die Softwareentwicklung in einer Reihe von aufeinander folgenden, jeweils abgeschlossenen Schritten erfolgen. Diese Methodik ist jedoch mittlerweile antiquiert – besonders im Hinblick auf heutige agile Entwicklungsmethoden. Diese fokussieren sich mehr auf die kontinuierliche Bereitstellung von Software in zügigen Iterationen und führen zu schnelleren Ergebnissen. Einige Unternehmen befassen sich bereits an vielen Stellen mit dieser Entwicklungsart.
"Solange Unternehmen externe Berater beauftragen und Projekte zu festen Preisen, mit festen Laufzeiten vereinbaren, wird das Wasserfallmodell in absehbarer Zukunft allerdings weiter Anwendung finden – was sich negativ auf die Prozessautomatisierung auswirkt. Denn Prozesse entwickeln sich ständig weiter. So ist es besser, eine Prozessautomatisierungslösung zu implementieren und kontinuierlich zu verfeinern, als sie als einmaliges Projekt zu betrachten, das nach Abschluss nicht mehr angefasst wird", ergänzt Erdkönig.


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